Category archives: Wein & Essen

Neuer Michelin Stern für Baden-Württemberg – Restaurant Eckert in Grenzach-Wyhlen

Der bekannte und renommierte Gastronomieführer Guide Michelin vergab für 2018 einen neuen Stern für Restaurants im Schwarzwald: Neu aufgenommen ist das „Eckert“ in Grenzach-Wyhlen an der Schweizer Grenze. Dort kocht der erst 25-jährige Nicolai Wiedmer, der seinen Küchenstil als „jung, modern, innovativ, mit frischen regionalen Produkten“ beschreibt.

Damit hat der Schwarzwald seinen Ruf als „Deutschlands schönste Genießerecke“ einmal mehr untermauert: Insgesamt leuchten 37 Michelin-Sterne über 29 Restaurants.

Während die bereits im Vorjahr ausgezeichneten Betriebe ihre Sterne verteidigen konnten, gingen einzig bei „Brenners Park-Restaurant“ in Baden-Baden die bisherigen zwei Sterne verloren.

Das Mekka der Feinschmecker in Baden Württemberg bleibt Baiersbronn

Weiterhin ist Baiersbronn im nördlichen Schwarzwald das Mekka der Feinschmecker im Schwarzwald – acht Sterne leuchten über drei Restaurants. Baiersbronn ist deutschlandweit der einzige Ort, der gleich zwei Drei-Sterne-Restaurants beheimatet. Auch nach der Trennung von Spitzenkoch Harald Wohlfahrt und dem Hotel Traube Tonbach ehrt der Guide Michelin die „Schwarzwaldstube“ und damit Wohlfahrts Nachfolger und langjährigen Sous-Chef Torsten Michel mit drei Sternen. Wohlfahrt war über 25 Jahre der höchst ausgezeichnete Küchenchef und bildete Generationen von Sterneköchen aus. Erneut mit drei Sternen ausgezeichnet ist das „Bareiss“ mit Küchenchef Claus-Peter Lumpp. Zum hochdekorierten Baiersbronner Trio gehört zudem Jörg Sackmann, dessen Restaurant „Schlossberg“ mit zwei Sternen dekoriert ist.

Damit aber noch nicht genug der Auszeichnungen für die Gastronomie im Schwarzwald: Der „Schlemmer Atlas“ verlieh Harald Wohlfahrt die Ehrenauszeichnung für sein Lebenswerk und kürte David Mahn vom „Ammolite“ im Europa-Park Rust zum „Patissier des Jahres 2018“.

Insgesamt sind in den fünf Gastroführern Guide Michelin, Gault Millau, Feinschmecker, Varta-Führer und Schlemmer-Atlas mehr als 300 Restaurants in der Ferienregion Schwarzwald ausgezeichnet.

Mehr Infos und eine Liste aller in den fünf Gastroführern ausgezeichneten Restaurants im Schwarzwald gibt es unter www.kulinarisch-schwarzwald.info

Spanischer Wein verdrängt Trollinger?

Auweia – schlimmer geht immer. Spanischer Wein verdrängt den Trollinger Wein? Der Presse war in den letzten Monaten zu entnehmen, dass unser beliebter Trollinger in Württemberg jetzt spanischen Rebsorten weichen soll.

Im Raum Mundelsheim haben schwäbische Weingärtner den Tempranillo auf ihren Steilhängen angebaut – früher war dort der Trollinger zu finden. Die Tempranillo Traube stammt aus Spanien, um genau zu sein aus dem Rioja im Norden Spaniens. Der Grund für den Wechsel ist, dass die steilen Weinberge mit Terrassen nur niedrigen Ertrag liefern. Der Aufwand, die Steilhänge zu bewirtschaften, ist aber enorm groß. Erschwerend kommt hinzu, dass die heimischen Weine wie Trollinger oder Lemberger nur niedrige Verkaufspreise erzielen. Anders sieht das mit den exotischeren Trauben wie Tempranillo oder beispielsweise dem Cabernet Franc aus, mit diesen Sorten lassen sich deutlich bessere Verkaufsergebnisse erzielen. Da setzt man dann anstatt auf Korkverschluss schon mal auf einen Schraubverschluss und springt über seinen Schatten?

Die Fachleute des schwäbischen Weins sind nicht erfreut über die Entwicklung. Der bekannte und erfolgreiche Wengerter Klaus-Dieter Warth aus Stuttgart sagt dazu:

Ja, das ist ein spannendes Thema mit den neuen Rebsorten in Deutschland.
Prinzipiell sage ich, dass das Weinanbaugebiet ein Profil haben sollte, welches
eher geschärft als verwässert werden sollte.
Denken Sie mal daran, womit ein Deutscher die Begriffe „Bordeaux“, „Asti“
oder „Vihno Verde“ verbindet, um nur mal drei Beispiele zu nennen.
Ganz bestimmt nicht mit „Trollinger“, „geharztem Weißwein“ oder „süßem
Rotsekt“ als krasse Gegensätze.
Nun kann man über Trollinger denken wie man will. Trollinger ist
Württemberg und Württemberg ist Trollinger. Wer es schwerer will kann
auch Lemberger oder Spätburgunder bekommen. Leider von vielen Kellereien mit
keinem so tollen Ausbaustil.
Also gilt es doch Profile zu schaffen, und am Markt zu etablieren, damit der
Weinkenner weiß, was er gutes aus Württemberg bekommen kann.
Dann brauchen wir auch keinen Tempranillo, Merlot, Syrah, und was
wirklich gerade alles im Anbau zugelassen wurde.
Ich selber bin zudem noch ein Verfechter von pilzresistenten Neuzüchtungen,
da ich diese in der Weinbergbiologie als wegweisend betrachte. Aber auch die
tun sich schwer am Markt, da sie sehr erklärungsbedürftig sind.

Und Klaus-Dieter Warth zeigt, dass es tatsächlich auch anders geht. Neben vielen anderen Top-Weinen heimischer Rebsorten kommen vom  Weingut Warth auch Trollinger Weine allerbester Qualität, die Verkaufspreise von über 30 Euro erzielen – beispielsweise der im Barrique gereifte Trollinger Quercus vom Weingut Warth .

Sollte man diesem Beispiel nicht folgen und den heimischen Winzern dazu raten, aus den Traditionssorten erstmal qualitativ hochwertigere Weine zu machen anstatt auf spanische oder französische Sorten zu setzen und trotzdem nicht die Qualität der Weine wie im Heimatland der jeweiligen rebsorte zu erzeugen? Wir denken schon. Es bleibt zu hoffen, dass sich die schwäbischen Winzer wieder auf ihre Traditionen besinnen und sich auf die lokalen Weinsorten konzentrieren.

Schwäbisches Essen und Trollinger Wein – eine gute Kombination

Des Schwaben liebster Wein ist – na klar – der Trollinger. Des Schwaben liebstes Essen? Vielleicht Maultaschen? Ein gutes Vesper? Linsen und Spätzle? Saure Kutteln? Kässpätzle? Zwiebelrostbraten? Passt der Trollinger dazu?

Lange Zeit musste Rotwein tiefdunkel, schwer und konzentriert sein. Idealerweise ein Hammer, der schon mit dem ersten Schluck beeindruckt. Doch dieser Rotweinstil hat auch eine Nachteile. Ein kräftig schwerer Wein bekommt nicht immer und passt vor allem nicht zu jedem Essen. Als unkomplizierter Schoppenwein oder Essensbegleiter tun sich die kräftigen Rotweine auch schwer. Zum Glück gibt es aber auch gute Alternativen. Zum Beispiel den Trollinger Wein. Der Trollinger ist in der Regel ein leichter Wein. Frisch und fruchtbetont. Und genau das macht ihn zum perfekten Begleiter von Maultaschen, Vesper und vielen weiteren schwäbischen Lieblingsgerichten. Die alte Weinweisheit „regional passt immer“ bestätigt sich auch hier: regionaler Wein zu regionalem Essen.

Der Trollinger ist der milde und süffige Wein der schwäbischen und badischen Schoppentrinker und Viertelesschlotzer. Er wird wahrscheinlich nicht die hohen Weihen der internationalen Weinpäpste erhalten, er wird auch niemals sehr weit außerhalb seiner württembergischen Heimat anzutreffen sein. Aber er harmoniert ganz hervorragend mit typisch schwäbischen Gerichten.

Obwohl der Trollinger eigentlich aus Südtirol kommt – da heißt er Vernatsch und im Württembergischen wurde daraus der Tirolinger und im Zeitverlauf dann, so nach dem ein oder anderen Viertele der Trollinger. Wohl bekomms!

Gutes aus dem Süden für Feinschmecker

Der Süden Deutschlands ist eine sehr gute Adresse für Feinschmecker und Genießer. Gutes Essen und Trinken haben in Württemberg und Baden eine lange und stolze Tradition. Die Vielfalt der Landschaften korrespondiert mit einer beeindruckenden Vielzahl hochwertiger regionaltypischer Produkte. Doch nicht nur jede Region hat ihre ganz eigenen kulinarischen Besonderheiten. Auch in Baden-Württembergs Städten lässt es sich hervorragend schlemmen und genießen. Wir stellen neun einzigartige Spezialitäten vor.

Vom Spieltisch auf den Teller: Baden-Badener Roulettekugeln

Landschaftlich wunderschön am Fuße des Schwarzwalds gelegen, bezaubert die internationale Bäder- und Kulturstadt Baden-Baden Gäste aus aller Welt mit Eleganz und Flair. Legendär ist das Casino der Kurstadt an der Oos, in dem schon Berühmtheiten wie Tolstoi oder Dostojewski ihr Glück versuchten. Mit ihrer über 250-jährigen Geschichte ist es eine der ältesten Spielbanken Deutschlands und wurde nicht nur von Marlene Dietrich als „schönstes Casino der Welt“ beschrieben. Sollte der Erfolg am Spieltisch ausbleiben, kann man sich mit Baden-Badener Roulette-Kugeln aus feinster Schokolade trösten. Die Trüffelkugeln werden von der traditionsreichen Confiserie Rumpelmayer hergestellt und sind ein ideales Andenken an den Besuch in der Kurstadt.

www.baden-baden.com; www.rumpelmayer.de

Die „Lange Rote“ vom Freiburger Münsterplatz

Wer nicht die „Lange Rote“ mit oder ohne Zwiebeln auf dem Markt vor dem Münster gegessen hat, der war nicht in Freiburg. Von jeher ist die Nordseite des Platzes den regionalen Landwirten vorbehalten, die hier – so will es die Marktordnung – ihre Köstlichkeiten anbieten. Seit den 1950er Jahren gehört die „Lange Rote“, die typische Freiburger Bratwurst, zum Geschehen rund um den Münsterplatz. Bis heute gilt: Man verzehrt die Wurst in voller Länge im Brötchen. Wer sich seine Rote in der Mitte knicken lässt, der kann kein Freiburger sein.

www.freiburg.de/tourismus

Romantik zum Naschen: der Heidelberger Studentenkuss

Im Herzen der Heidelberger Altstadt liegt das traditionsreiche Café Knösel. 1863 von Fridolin Knösel gegründet, wurde es mit seinen süßen Kreationen bald zum beliebten Treffpunkt, auch der hübschen Mädchen aus den vornehmen Pensionaten. Davon inspiriert, kreierte Fridolin Knösel mit einer Prise Humor den süßen „Studentenkuss“, den die Studenten – unter der Aufsicht strenger Gouvernanten – symbolisch ihrer Auserwählten schenken durften. Noch immer ist der Studentenkuss das süße Wahrzeichen und Botschafter der romantischen Universitätstadt Heidelberg. Das Konfekt ist heute bei Fridolin Knösels Urenkelin im Studentenkusshaus erhältlich – direkt neben dem traditionsreichen Café Knösel. Es wird aus einer Praliné-Nougat-Schokoladen-Füllung auf feinem Waffelboden in edler Zartbitter-Couverture mehrmals in der Woche frisch hergestellt.

www.heidelberg-marketing.de; www.studentenkuss.com

Die Heilbronner und ihr Leibgericht

Es gibt wohl nichts Köstlicheres in der Heilbronner Küche als das original Heilbronner Leibgericht. Diese schwäbisch-fränkische Spezialität wurde eigens für die Heilbronner Gastronomie kreiert und ist zwischenzeitlich zu einem Markenzeichen geworden. Das schmackhafte Essen aus handgeschabten Spätzle, Maultaschen, Schupfnudeln, Schweinelendchen mit Pilzsoße und Blattsalaten wird auf dem kunstvoll gestalteten „Leibgerichtsteller“ serviert. Gemeinsam mit einem Glas Heilbronner Wein ist es eine ideale Einstimmung auf die kulinarischen Schätze der Region und steht in zahlreichen Restaurants der Stadt auf der Speisekarte.

www.heilbronn-tourist.de

Aus badischen Suppentöpfen: die Karlsruher „Verheierte“

Was den Stuttgartern der „Gaisburger Marsch“, ist den Karlsruhern ihre „Verheierte“ – ein gutes Eintopfgericht weiß man in Württemberg und in Baden zu genießen. Ursprünglich war die „Verheierte“ ein typisches Samstagsessen, da sie leicht vorzubereiten ist. Zum Grundrezept aus Brühe, Kartoffeln und Spätzle gibt man in Karlsruhe noch Fleischwurst hinzu. Der Name „Verheierte“ setzte sich durch, weil sich Kartoffeln und Spätzle im Topf vermischen (verheiraten), aber auch, weil das Gericht oft nach Hochzeiten aus den Resten des Festmenüs gekocht wurde.

www.karlsruhe-tourismus.de/gastronomie

Die leckerste Mannheimer Erfindung: das Spaghetti-Eis

Laufrad, Automobil, Traktor – in Mannheim entstand schon so manche große Erfindung. Doch keine schmeckt so gut wie das berühmte Spaghetti-Eis. Nicht in Rom, nicht in Mailand, sondern in Mannheim begann sein Siegeszug um die Welt im Jahr 1969. Hinter der Idee steckt Dario Fontanella, der sein Eis zunächst nur durch eine Spätzlepresse drückte, um es lockerer zu machen. Nach einigen Versuchen kreierte er das immer noch gern gegessene Spaghetti-Eis aus Sahne, Vanilleeis, Erdbeersauce und weißen Schokoladenraspeln. In der Anfangszeit soll es öfter zu Tränenausbrüchen bei Kindern gekommen sein, die einen Eisbecher und keine Nudeln mit Tomatensauce erwarteten. Bis heute gibt es das originale Spaghetti-Eis bei Fontanella in Mannheim.

www.stadtmarketing-mannheim.de; http://eisfontanella.de

Regionale Bierspezialitäten auf dem Pforzheimer Oktoberfest

Mehr als 180 Brauereien machen Baden-Württemberg zu einem Paradies für Liebhaber des flüssigen Goldes. Eine davon, die private Familienbrauerei Ketterer in Pforzheim, braut bereits seit vier Generationen und legt dabei besonderen Wert auf Regionalität sowie auf außergewöhnliche Geschmacksnoten. Die Braugerste wird von ausgewählten Landwirten aus der Umgebung bezogen und die edlen Hopfensorten kommen selbstverständlich ebenfalls aus Baden-Württemberg. Da es Ketterer Biere nur in einem Radius von 30 Kilometern rund um Pforzheim gibt, lohnt sich ein Besuch auf dem Pforzheimer Oktoberfest zwischen dem 1. und 3. Oktober auf dem Messeplatz.

www.pforzheim.de/tourismus.html; www.brauerei-ketterer.de

Stuttgarter Maultaschen: ein Schwäbischer Exportschlager

Die mit Brät und Spinat gefüllten Teigtaschen sind die Leibspeise vieler Stuttgarter. Um die Entstehung der schwäbischen Maultasche ranken sich viele Legenden. Eine besagt, dass die Zisterziensermönche des Klosters Maulbronn – daher auch der Name –in der Fastenzeit nicht auf Fleisch verzichten wollten. Kurzerhand versteckten sie die verbotene Speise vor den Augen des Herrn in einer Teighülle. Das brachte der Maultasche auch den volkstümlichen Beinamen „Herrgottsb’scheißerle“ ein. Die schwäbische Spezialität ist weit über die Grenzen der Region bekannt. Heute gibt es sie in vielen exotischen Variationen: von Rind über Pute bis hin zu Lachs oder auch rein vegetarisch – der kulinarischen Experimentierfreude sind keine Grenzen gesetzt.

www.stuttgart-tourist.de

Ein Hauch von Exotik: Ulmer Zuckerbrot

Malagawein, Rosenwasser, Anis und Fenchel – bei diesen Zutaten denkt man zunächst wohl nicht unbedingt an Ulm. Doch durch die Lage am Schnittpunkt wichtiger Handelswege wurde die freie Reichsstadt einst nicht nur wohlhabend; ihre Bürger hatten auch Zugang zu exotischen Gewürzen. Diese inspirierten die Ulmer zu ihrem Zuckerbrot. Das Rezept für das Traditionsgebäck wurde in den Familien weitervererbt und gehörte bei vielen Bäckern ins Sortiment. Heute findet man es nur noch in den Regalen der Bäckerei Zaiser, die seit 1838 und in sechster Generation die Ulmer mit ihren Backkünsten verwöhnt.

www.tourismus.ulm.de